Auch diese Nacht war laut Schwestern ok. Sie ist immer noch genauso drauf wie gestern. Heute Morgen ist der Blasenkatheter entfernt worden, sowie heute Abend der ZVK (Zugang am Hals). Das Heparin wurde auf die Hand umgelegt. Wie das Bild zeigt, will sie immer noch nur trinken. Essen verweigert sie. Da wird nur die Suppe mit dem Strohhalm leer geschlürft. Das Eis (gefrorener Apfelsaft ca. 10ml) wird auch schnell verdrückt.
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1. Tag nach der OP
Als ich heute kam und vor der Türe von der Schwester empfangen wurde und Vanessa mich nur gehört hatte gings scho mit gemecker los. Die Schwester hat mir nur sagen wollen, dass das ein Alter ist, wo alles blöd ist. Und ihr nix passt. Die Nacht war ganz ok. Was immer das genau heißt. Sie hat auf jeden Fall heut Vormittag nur geweint und gemeckert. Gegessen hat se eigentlich ganz gut. Das bisschen Trinken hat ihr nicht gereicht und vor allem, dass es keine Apfelschorle war, sondern Wasser, hat se gscheit geärgert. Sie darf aber leider noch nicht viel trinken. Sie soll und darf sich noch net so aufregen. Was sehr, sehr schwer ist. Sie ist auch noch total müde und sollte noch mehr schlafen und sich ausruhen. Der Bauch plagt sie auch ganz schön, Windeln durfte nu ich wechseln. Den Ton gibts se scho wieder an. Als ich um zwölf ging, hat se Morphium bekommen gegen die Schmerzen und sie wurde schläfrig davon. Am liebsten hätte se meine Hand nicht mehr los gelassen, so groß ist ihre Angst, dass ich wieder weg bin. Ist ech doof, dann gehen zu müssen. Dürfen erst ab 14.30 Uhr wieder zu ihr.
Der Nachmittag war schlimm. Sobald sie wach ist, verlangt sie nach trinken. Was aber noch in den nächsten Tagen beschränkt sein wird. Sie lässt sich auch überhaupt net ablenken mit nem Buch oder Musik. Erfreulich ist, dass die Drainagen gezogen worden sind. Hoffen wir, dass sich kein Ergüsse bilden. Sie bekommt immer wieder was zum Schlafen, da sie sich von alleine nicht beruhigt und ihr die Aufregung nicht gut tut.
Tag der OP
Sie hat auch heute Nacht wieder durch geschlafen. Um 06.45 Uhr war ich schon bei ihr und hab sie wecken müssen. Da es um 07.15 Uhr ”pünktlich” zum OP Saal ging. Sie hat schon gemerkt, dass wieder was mit ihr passiert. Hat ihr gar net gepasst im Bett zu bleiben. Sie wollte was essen und trinken. Beim Aufzug hat se dann auch geweint und wollte meine Hand gar net los lassen. Schweren Herzens und nach nem schnellen Abschied gings in den Aufzug. Jetzt heißt es abwarten und hoffen.
Vanessa kam um halb eins auf die Intensiv hoch. Haben leider bis jetzt nur telefonisch erfahren, dass die OP gut verlief. Sie konnten sogar die Herzklappe gut nähen. Dürfen um halb drei endlich rüber zu ihr. Dann erfahren wir mehr.
Komm gerade von ihr. Sie wurde am späten Nachmittag extubiert d.h. die zusätzliche Beatmung über ein Gerät wurde entfernt. Sie bekommt noch zusätzlich Sauerstoff. Macht aber alles toll. Ärzte sind zufrieden. Die OP verlief gut. Ihre Herzklappenundichtigkeit konnte verbessert werden, indem Sie von 3 Herzklappensegel zwei zusammengenäht haben. Ist keine Verschlechterung ist eine Verbesserung.
Als sie mich gesehn hat, wollte Vanessa meine Hand gar nemmer los lassen. Hat auch gemeint sie könnte mich trinken holen schicken, was sie aber erst ab zehn darf. War schwierig heute Abend zu gehn, weil se immer gleich los geweint hat, als ich meine Hand weg hab. Heute ist es mir total schwer gefallen zu gehn. Irgendwie wird diese Nacht auch rum gehen. Hilft nix.
Tag vor der OP
Als ich heute morgen um kurz acht bei Vanessa war, hat sie – eigentlich unglaublich – noch geschlafen. Die Schwestern meinten, sie hat die Nacht ruhig geschlafen. Sie wollte nur 2-mal was zum Trinken und hat dann auch gleich wieder weiter geschlafen.
Vanessa ist eigentlich schon wieder recht fit. Sie hat nur ein großes Manko. Die Zugänge welche Sie für den Herzkatheter bekommen hatte wurden gleich drin gelassen. Das schränkt Ihren Bewegungsradius enorm ein. Sie würde gerne im Stationsflur mit den Spielsachen den Flur auf und ab laufen, kann dies aber nicht, da Sie gerademal 2 Meter um eine Steckdose agieren kann. Die Zugänge werden nämlich mit einer Infusion, welche elektrisch betrieben ist offen gehalten. – Durch das, dass die Dinger elektrisch sind, müssen die an eine Steckdose. Die rumhängenden Kabel stören sie net weiter. Erstaunlich.
Essen tut sie so weit ganz gut. Sie wurde heute nochmal gebadet, frischen Verband und nen Einlauf gemacht. Alles unter Protest.Sie hat heut schon viel geweint. Und so weit wie schon heute möglich auf die OP vorbereitet.
Geplant ist die OP morgen für Vormittag. – Dauern wird sie ein paar Stunden. Vanessa hat neben dem Hypoplastischen Linksherz noch eine undichte Herzklappe. – Diese wird morgen auch noch versucht so weit es geht abzudichten. Die Undichtigkeit der Klappe ist an sich net so schlimm, beeinträchtigt nur ihre Kondition.
Herzkatheter und Schluck Echo
Die erste Nacht im Krankenhaus war für sie ok, zumindest laut der Schwester. Bis ich um acht bei Ihr war, hat sie sich schon ausgiebig mit der Schwester unterhalten. Allerdings war sie als ich dort war schon vom Beruhigungssaft benommen, der den Gang für sie zum Herzkatheter erleichtern soll. Um neun wurde sie mitgenommen. Das warten haben wir uns im RonaldMcDonald Haus etwas erleichtert und ich hab mich mit dem Phillip aufm Spielplatz rum getrieben. Um zwei war sie wieder im Zimmer und wir sind alle um halb drei rüber. Ihr gehts soweit gut. Sie hat anfangs immer wieder gemeckert und geweint, erst als Papa sie auf den Schoss genommen hatte, gings besser. Sie wollte was trinken und als Phillip sie fürsorglich damit versorgte, hat se gesoffen, wie ein Loch. Um halb 5 gabs dann Abendessen, wie ein Scheunendrescher. Nach dem Essen gings ihr schon deutlich besser, aber die Narkose hat sie schon noch etwas geschlaucht, sodass Vanessa um 18 Uhr die Augen zugefallen sind. Morgen erfahren wir dann, wie es dann weiter geht.
Stationäre Aufnahme
Vanessa wurde Stationär aufgenommen. Heute wurden nur Aufnahmeuntersuchungen gemacht.
Ultraschall, EKG, Röntgen, Blut abgenommen, Zugang gelegt. (Schlauch an Vene am Arm) Temperatur war heute morgen auch wieder in Ordnung.
Die Ärzte haben nur bedenken weil Vanessa so schnauft, wo wir es wäre bei ihr normal. Nach den Untersuchungen haben die Ärztegesagt, das kommt evtl. von den großen Mandeln und evtl von der Luftröhre die evtl. keine festen Knorpel hat sondern beim Atmen sich etwas zusammenzieht. (Kann von den vorherigen OP’s kommen) Aber sicher ist sich keiner.
Vanessa hat die ganzen Strapazen (bis auf den Zugang) ohne weiteres mitgemacht. Es gab ja nach jeder Untersuchung ein kleines Päckchen Gummibärchen.
Gegen Abend hat Sarah sie noch gebadet und ins Bett gesteckt. Sie hat durchgehalten von heute morgen um 7 Uhr bis heute Abend 19 Uhr völlig ohne Mittagsschlaf. Sie schläft drüben im Krankenhaus auf der gleichen Station wie vorher und hat eine Zimmernachbarin.
Morgen Vormittag wird noch mal Ihr Gesundheitszustand überprüft und kurzfristig entschieden wie weiter verfahren wird.
Geplant ist, dass Vanessa morgen einen Herzkatheter bekommt und gleichzeitig einen Schluck-Ultraschall, und das ganze unter Vollnarkose.
Wie es dann mit der OP weitergehen soll steht noch nicht fest. Wir alles morgen entschieden.
Wir sind hier nebenan im absoluten Luxus McDonalds-Haus. Das was vorher da war ist dagegen Bahnhofstoilette.
Phillip schläft schon. Er ist total begeistert von seinem Bett. Er darf auf einer Ausziehcouch schalfen die fast so groß ist wie das Doppelbett.
Etz lassen wir den Abend noch ausklingen und gehn dann auch ins Bett.
So viel erstmal für heute.